Möchtest du ein Kaugummi?
Sicher bekommst du diese Frage auch öfter von Freunden gestellt, wenn du unterwegs sind und früher hätte ich definitiv zugeschlagen…heute sage ich zu 99% der Kaugummi-Angebote NEIN!
Wie beliebt Kaugummi ist, sieht man in jedem normalen Supermarkt. Vor allem im Kassenbereich tummelt sich die Gummi-Gang.
Der Grund, warum ich heute dazu nein sage, ist, dass mir in der Regel Kaugummi mit Zutaten wie diesen angeboten wird:
Wrigley's Airwaves - Künstliche Farbstoffe, künstliche Aromen, 5 verschiedene künstliche Süßungsmittel, krebserregende Zuckerersatzstoffe, giftige Konservierungsstoffe.
ZUTATEN: Süßungsmittel Sorbit, Kaumasse, Süßungsmittel Isomalt, Maltitsirup, Überzugsmittel Calciumcarbonat, Aromen, Emulgator SOJALECITHIN, Süßungsmittel Mannit, Verdickungsmittel Gummi Arabicum, Süßungsmittel Aspartam, Acesulfam K, Farbstoff E 171, Überzugsmittel Carnaubawachs, Farbstoff E133, Antioxidationsmittel BHA, Farbstoff E 160a
Inhaltsstoffe von Wrigley's Extra - Künstliche Farbstoffe, künstliche Aromen, 6 verschiedene künstliche Süßungsmittel, giftige Konservierungsstoffe (Hinweis: Dieser Kaugummi enthält Xylitol, Maltit, Mannit, Maltitsirup, Acesulfam K und Sucralose als Zuckeraustauschstoffe)
Wrigley's Doublemint Zutaten - Künstliche Aromen, Zucker und Zuckersirup, 2 künstliche Süßungsmittel, giftige Konservierungsstoffe (Hinweis - Dieser Kaugummi enthält Zucker, Glukosesirup aka Zuckersirup, Sucralose und Acesulfam K)
Orbit Pfefferminze Inhaltsstoffe - Künstliche Aromen, 5 künstliche Süßungsmittel, giftige Konservierungsstoffe (Hinweis - Dieser Kaugummi enthält Sorbit, Maltitsirup, Mannit, Acesulfam K und Sucralose)
Wrigley's 5 Gum - Künstliche Farbstoffe, künstliche Aromen, krebserregender Zuckerersatz, 6 künstliche Süßungsmittel, giftige Konservierungsstoffe (Hinweis - Dieser Kaugummi enthält Xylit, Mannit, ASPARTAM, Sucralose, Acesulfam K und Sorbit))
Früher war ich im wahrsten Sinne des Wortes süchtig nach Kaugummi. Ich flippte aus, wenn ich nach dem Essen keinen in meiner Tasche finden konnte. Aber das war, bevor ich herausfand, dass die Inhaltsstoffe in meinem heißgeliebten Kaugummi meine Gesundheit sabotieren.
Einer der Hauptgründe, warum Menschen Kaugummi kauen, ist, dass er als Abnehm-Helfer gilt. Kaugummi beschäftigt deinen Mund, damit du nicht nach etwas Essbarem greifst, stimmt‘s? Der Hauptbestandteil all dieser Kaugummis sind künstliche Süßstoffe und ihr Verzehr ist keine sinnvolle Strategie zum Abnehmen. Künstliche Süßstoffe regen nachweislich den Appetit an, steigern das Verlangen nach Kohlenhydraten und fördern die Fetteinlagerung und damit eine Gewichtszunahme. [1, 2, 3]
Denk einmal darüber nach: Wenn man etwas Süßes isst, das wenig oder gar keine Kalorien hat, erhält das Gehirn das Signal, dass es mehr Kalorien braucht, weil sein Körper nicht genug Energie (d.h. Kalorien) bekommt, um satt zu werden. Die Person sucht nach einer Befriedigung dieses Energiemangels und nimmt mehr Nahrung zu sich.
Außerdem haben künstliche Süßstoffe gefährliche Nebenwirkungen, insbesondere Aspartam, das als eine der gefährlichsten Substanzen gilt, die aktuell noch in unseren Lebensmitteln erlaubt sind. Seit 1980 wurden allein bei der amerikanischen Lebensmittelbehörde mehr als 10.000 Beschwerden über dieses Süßungsmittel eingereicht, deren Langzeit-Unbedenklichkeit nicht erwiesen war, bevor es für die Verwendung in unseren Lebensmitteln zugelassen wurde. Aspartam wird mit einem erhöhten Risiko für Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Depressionen, Geburtsfehlern und verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht.
Auf den Seiten der Europäischen Lebensmittelsicherheits-Behörde EFSA heißt es in Hinblick auf seine Unbedenklichkeit: „Im Mai 2011 wurde die EFSA von der Europäischen Kommission ersucht, die vollständige Neubewertung der Sicherheit von Aspartam (E 951), die ursprünglich bis 2020 abgeschlossen sein sollte, vorzuziehen, nachdem im Hinblick auf neuere Studien Bedenken geäußert worden waren.“
Abgeschlossen ist die Untersuchung aktuell allerdings immer noch nicht…
Eine weitere Zutat, auf die ich besonders hinweisen sollte, ist das Antioxidationsmittel BHA oder Butylhydroxyanisol bzw. tert-Butyl-4-hydroxyanisol in „Chemie-Sprache“. Es wird als Einbalsamierungsflüssigkeit und in Flugzeugtreibstoff verwendet. BHA ist in mehreren Ländern verboten und wird in Tierversuchen mit hormonellen Störungen und Krebs in Verbindung gebracht. [5, 6] Und schon klingt Kaugummi kauen nicht mehr so gesund, oder?
Und was hat es eigentlich mit der Warnung am Ende einiger Zutatenlisten auf sich: "Enthält: eine Phenylalanin-Quelle"? Weiß der Durchschnittsbürger überhaupt, was das bedeutet?
Phenylalanin ist ein Abbauprodukt des Süßstoffs Aspartam und kann bei bestimmten gesundheitlichen Zuständen gefährlich sein. Der Verzehr dieser Substanz (wenn du eine Krankheit hast, die dich empfindlich auf diesen Zusatzstoff reagieren lässt) kann zu geistigen Behinderungen, Hirnschlaganfällen, Schlafstörungen und Angstzuständen führen. Und das alles durch das Kauen eines kleinen Kaugummis. UNGLAUBLICH.
Wenn ich wirklich Kaugummi kauen will, ist Spry eine "sicherere" Marke, auch wenn sie immer noch kein gesundes Lebensmittel oder völlig lupenrein ist - sie enthält keine künstlichen Farbstoffe, keine künstlichen Konservierungsstoffe, keinen krebserregenden Zuckeraustauschstoffe und keine künstlichen Aromen und wird nur mit Xylitol gesüßt. Xylitol gilt als ein sicherer Zuckeralkohol und wird häufig in Zahnpasta oder anderen Naturprodukten verwendet. Das Etikett von Spry zeigt dir außerdem auf einen Blick, welches "natürliche Aroma" es tatsächlich enthält - Pfefferminzöl.
Ist es also in Ordnung, dieses Kaugummi täglich zu kauen? Nein, nicht wirklich.
Kaugummikauen stört die Fähigkeit deines Körpers, Verdauungsenzyme zu produzieren, wichtige Substanzen, die dir helfen, alle Nährstoffe aus der Nahrung in deinen Blutkreislauf aufzunehmen.
Jedes Mal, wenn du einen Kaugummi kaust, sendest du Signale an dein Gehirn, dass du gerade etwas Essbares kaust. Deine Verdauungsorgane - der Magen und die Bauchspeicheldrüse - bereiten sich auf die Verdauung der Nahrung vor, indem sie Verdauungsenzyme produzieren, von denen dein Gehirn annimmt, dass du sie brauchst. Stell dir vor, du kaust jeden Tag einen Kaugummi, der kein „echtes“ Essen ist. Du bringst deine Bauchspeicheldrüse und deinen Magen dazu, Verdauungsenzyme zu produzieren, obwohl sie diese eigentlich gar nicht brauchen. Mit der Zeit werden deine Verdauungsorgane überlastet und produzieren nicht mehr so viele Enzyme wie früher.
Das ist schon schlimm genug, aber mit zunehmendem Alter verliert der Körper auch noch 1/3 seiner Fähigkeit, Verdauungsenzyme zu produzieren. Je älter du wirst, desto genauer solltest du darauf schauen, wann du deinen Körper die Enzyme produzieren lässt.
Unabhängig davon hat eine neue Studie gezeigt, dass Kaugummikauen bei Schülern, die 5 Minuten vor einer Prüfung Kaugummi gekaut haben, zu besseren Testergebnissen geführt hat. Eine Steigerung der körperlichen Aktivität, und sei es nur durch Kaugummikauen, könnte sich positiv auf die kognitiven Funktionen des Gehirns auswirken.
Studien wie diese erscheinen auf den ersten Blick ziemlich faszinierend. Ich frage mich, ob sie nur durchgeführt werden, um die Leute dazu zu bringen, mehr Kaugummi zu kaufen, denn die meisten dieser Studien werden von einer Interessengemeinschaft aus der Industrie finanziert. Das bedeutet aber nicht, dass du auf Kaugummi zurückgreifen musst, um die genannten Vorteile zu erhalten...
Wie wäre es, wenn du etwas genauso Effektives kauen könntest, das GUT für dich ist, deinen Atem erfrischt und dir bei der Verdauung hilft, ohne dass die Gefahr besteht, dass deine natürlichen Verdauungsenzyme reduziert werden?
Ich spreche von: Fenchelsamen.
Es ist erstaunlich, was das Kauen auf diesen kleinen Samen bewirken kann. Seit ein paar Wochen habe ich immer so eine kleine Dose in meiner Handtasche dabei.
Fenchelsamen als Verdauungshilfe nach dem Essen zu kauen, ist kein Geheimnis. In Asien werden sie schon seit vielen Jahrhunderten zu medizinischen Zwecken verwendet. Fenchelsamen beugen nachweislich Blähungen, Sodbrennen und Magenverstimmungen vor, erfrischen den Atem, verbessern die Sehkraft, lindern Bluthochdruck und helfen bei Husten und Bronchitis.
Ich kaue immer ein paar davon nach einer Hauptmahlzeit und vor allem nach einer üppigen Portion Süßem. Fenchelsamen riechen angenehm nach Lakritze und schmecken auch ein bisschen so. Ich kaue etwa einen ½ Teelöffel und das reicht aus, damit sich mein Mund sofort frisch und sauber anfühlt. Übrigens spuckst du die Samen nicht wieder aus, wie du es bei Kaugummi tun würdest (und verschmutzt dadurch auch nicht die Umwelt). Du schluckst sie herunter, denn sie sind ein echtes Nahrungsmittel.
Also, wenn dich das nächste Mal jemand fragt, ob du einen Kaugummi möchtest, was wirst du dann sagen?
Wenn du diesen Artikel interessant findest und glaubst, dass er jemandem in deinem Leben helfen könnte, dann teile ihn bitte - vor allem mit denjenigen, die dir immer diese Frage stellen.
Viel Spaß beim Kauen!
- deine Tina
P.S. Ich versuche jetzt schon seit Ewigkeiten, mit Spry Kaugummi eine schöne, große Kaugummiblase hinzubekommen. Aber ich muss gestehen…ich bin gescheitert, meine Blasen sind furchtbar. Das ist wohl die Kehrseite, wenn man sich für ein Kaugummi mit weniger giftigen Inhaltsstoffen entscheidet. Aber das ist es mir allemal wert.
Quellen
[1] DeNoon, Daniel J. Reviewed by Charlotte Grayson Mathis MD. “Drink More Diet Soda, Gain More Weight? Overweight Risk Soars 41% with Each Daily Can of Diet Soft Drink”, Web MD Medical News (2005) [Last accessed on 2011 Feb 11]
[2] Swithers SE, Davidson TL. “A role for sweet taste: Calorie predictive relations in energy regulation by rats” Behav Neurosci. 2008;122:161–73
[3] Hampton T. Sugar substitutes linked to weight gain. JAMA. 2008;299:2137–8
[4] Pop A, Kiss B, Loghin F. Endocrine disrupting effects of butylated hydroxyanisole (BHA - E320). Clujul Med. 2013;86(1):16-20. Epub 2013 Feb 4. PMID: 26527908; PMCID: PMC4462476.
[5] A. D'Erchia, C. Gissi, G. Pesole, C. Saccone, U. Arnason. The Guinea-pig is not a rodent. Nature, 381 (1996), pp. 597-600, 10.1038/381597a0